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Fortbildung, Gemeinschaft, Gras schneiden, Grossohrenbronn, Himmel, Pápoc, Schnitter, Sense, Sensen-Event, Tirol, Ungarn, Waldviertel, Wien
Schnitter.in ist fast ein wenig stolz heute, die erste linke Schnitter-Sense vorzustellen. Sie ist 2016 nagelneu geschmiedet, hat eine Stein-Nase und ist mit 65 cm eine vollwertige Allrounderin. Es gibt sie ab sofort bei allen unseren Kursen zum Ausprobieren.
Damit haben wir zwei linke Sensen-Typen anzubieten, sowie Sensenwürfe für LinkshänderINNEN in ALLEN Grössen.
„Früher haben wir viele linke Sensen geschmiedet. Für Portugal waren zum Beispiel 70% der dorthin gelieferten Sensen linke Sensen.“ Sensenschmied in Roßleithen, Österreich
„Jeder kann mit einer rechten Sense mähen, auch Linkshänder. Die Leute lernen das neu, sie brauchen sich nur ein wenig anzustrengen.“ Sensenlehrer, Kirchdorf, Österreich
„Bei den ersten Blockflöten, die für die Kammermusik hergestellt wurden, legten erst die Bläser sie als rechts- oder linksgriffig fest. Die nicht verwendeten Löcher wurden mit Wachs verschlossen. Die Festlegung der Blockflöte auf eine einzige festgelegte Griffweise erfolgte erst viel später.“ Führung im Musikinstrumenten-Museum, Wien, Österreich
„Neben der Gleichstellung von Frau und Mann ist auch für die Gleichstellung links- und rechtshändiger Menschen zu sorgen.“ Menschenrechtlerin, Wien, Österreich
„Tennisprofis spielen im Training abwechselnd rechts- und linkshändig, um den Körper nicht zu einseitig einzuspielen und um den Bewegungsablauf wirklich zu verstehen.“ Physikotherapeutin, Wien, Österreich
„Einfach ausprobieren.“ Sensenlehrer, Schrems, Österreich
Thomas Thiel sagte:
Das Mähen mit einer Linkshändersense ist für Linkshändige Menschen kein „Abenteuer“ ,sondern ein für Ihren Körper natürlicher Bewegungsablauf. Es gibt leider immer noch viel Unwissen über Linkshändigkeit, weshalb diese Menschen oft in unserer Rechtshändergesellschaft benachteiligt werden, nicht nur bei Handwerkzeugen.
Übrigens gibt es sehr gute, auch bezahlbare Linkshändersensen in verschiedenen Größen und mit verstellbaren Sensenbäumen. (Zum Beispiel hier bei Schnitter.in).
Hubert von Goissern sagte:
… allgemeingut überlebt nur, wenn [es] jedesmal wieder neu „erfunden“ wird. wenn es überhaupt einen anspruch geben kann, dann den der anspruchslosigkeit. es gibt dabei kein richtig oder falsch. das einzige, was man falsch machen kann, ist zu sagen: „so ist es richtig“.
Hubert von Goissern, Traditional – Volksweise – Weisheit des Volkes, Salzburg, 2000
Andrea Hayek-Schwarz sagte:
Einem Linkshänder wird es deutlich leichter von der Hand gehen, wenn die linke Hand führt. Das Arbeiten gegen die eignen Natur wird meist als anstrengender empfunden, auch das Gleichgewicht beim Mähen ist leichter zu halten, wenn die Bewegung stimmig durchgeführt wird. Das Argument mit dem Mähen in Gruppen erinnert mich ein wenig an die Ablehnung links spielender Musiker in manchen Orchestern. Andere Musikgruppen habe mit Fantasie und Toleranz wunderbare Lösungen für das gemeinsame Agieren von Links- und Rechtshänder_innen gefunden. Das ist beim Mähen sicher auch möglich, wenn man will!
Gerhard sagte:
Zum Thema „linke Sensen“ muss ich hier als Sensenmäher und -lehrer mit 50-jähriger Praxiserfahrung auch eine kurze Stellungsnahme abgeben, liebe Schnitter.
Wer schon immer mit linken Sensen gemäht hat soll dabei bleiben, weil eine Umstellung wirklich sehr schwer ist.
Für Anfänger, die noch nie eine Sense in Verwendung hatten, kann ich von linken Sensen nur abraten! Das Sensenmähen neu zu erlernen ist in beiden Richtungen gleich schwer.
Die Nachteile für die „Linksmäher“:
a. Das Angebot an linken Sensenblättern ist sehr gering. Man hat kaum Auswahlmöglichkeit an verschiedenen Modellen und Längen. Noch schwieriger wird es, einen passenden Wurf zu bekommen. Das „linke Material“ ist in der Regel viel teurer als die „Normalware“.
b. Man hat kaum eine Möglichkeit sich eine Sense mit einem(er) Partner(in) zu teilen. Man hat kaum Möglichkeiten andere Sensen auszuprobieren und die Schneidqualität zu vergleichen und zu testen.
c. Man kann nie in einer Gruppe von „Rechtsmähern“ mitmähen! Das ist für mich der gravierendste Nachteil. Die einzige Möglichkeit ist, gemeinsam mit einem „Rechtsmäher“ eine Doppelmaht zu mähen, was man allerdings gut beherschen soll, sonst bleibt immer Gras unter der Maht stehen. Wichtig ist dabei auch noch, dass der „Linksmäher“ der bessere (oder gleichwertige) Mäher sein muss, weil er immer vorausmähen muss. Abwechseln ist nicht möglich.
Bitte alle diese Argumente zu überdenken bevor viele neue Mähenthusiasten sich zum Abenteuer „Linksmähen“ aufmachen.