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Mit Morgentau zwischen den Zehen in der Wiege meiner Schnittbewegung der Sonne an den Grasblütenspitzen entgegengeschaukelt war ich, bis sie an den Halmen herab beinah auf das Moos geschienen hat. Dann wenden, warten, das Heu dem Schatten entführen und aufzeilen ehe das Abendfeuchte in die Wiese sinkt. Wieder verteilen, weiter wenden, immer um das Wetter bangen.“Regen, scher dich fort hier!“, rufen, wünschen. Ein Tropfen sät unheilvolle Ahnungen. Einer genügt fast schon, um den Wind im Herzen umzuwälzen. Schlussendlich knistert es, knistern verheißungsvoll und duftet: das Heu. Schnell, hurtig in die Scheune, unter Dach und Fach, trotzdem aber luftig leicht. Nährend jetzt für meine Seele, nährend im Winter für die Schafe. Ein Gruß in die Zukunft aus einer Freude im Jetzt.

Ada Höchtl 2020

 

Anmerkung von Miklós Nemuszáj: Ada Höchtl ist eine Schnitterin