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Im vergangenen Sommer war ich als „Schnitter ikognito“ in Tirol / Österreich um meine romantischen Fantasien mit der Realität abzugleichen.

Das gelang mir gut und schnell: in Tirol gibt es viele Liftanlagen, die sommers wie winters Menschen auf Berge transportieren. Im ganzen Bundesland steht kein einziges Windrad. In dem Dörfchen meines Gästezimmers gab es noch einige alteingesessene Männer, die jedem gezeigt hätten was sie für Kaiser mit der Sense sind. Allerdings hat niemand die Sense auf seinen Bergwiesen benutzt. Einzelne ältere Herren gingen hinter superbreiten Balkenmähern (benzinbetrieben) die Hänge hinauf um Halme zu schneiden. Der Schnitt wurde mittels Laubbläsern (benzinbetrieben) zu Riedeln zusammengeweht. In „meinem“ Örtchen allein wurden 2022 zwei „neue“ große Hotels in die Landschaft betoniert. Das war nicht leicht, denn es gab zwischen den „alten“ Hotels und ihren Garagen kaum noch Platz. Alle bereits fertiggestellten Betonbauwerke waren mit Holz verkleidet. Auf meine Frage: „Womit heizen Sie eigentlich mein Zimmer?“ Antwortet der Wirt: „Mit Öl. Mit was denn sonst.

In diesem Dorf sprach am 22. August 2022 der Federal Chancellor der Republic of Austria zu etwa 700 zwischen 20 und 30 Jahre alten „High Potentials“ aus über 70 Ländern über „die Zukunft„. Im Anschluss an seine Rede gab es die Möglichkeit aus dem Publikum heraus Fragen zu stellen. „Wie begegnet Österreich dem Klimawandel und seinen Herausforderungen?“ sagte ein junger Mann in das ihm hingehaltene Mikrofon. Der Federal Chancellor der Republic of Austria dazu: „Sie alle hier können froh sein, dass Sie in Österreich sind. Von uns können Sie viel lernen. Wir haben die Probleme des Klimawandels und der fossilen Brennstoffe längst gelöst. Fragen Sie zum Beispiel irgend jemandem hier im Ort womit er heizt und Sie werden überrascht sein.Danach war grosses Schweigen im Saal.

Mein Schweigen hält noch immer an.

Allerdings kann ich die jungen „High Potentials“ z.B. in Wien gut verstehen, die als Entlüfter:innen in der „Reifenbande Wien“ die Luft aus dem Reifen eines in der Stadt geparkten SUVs lassen, oder sich als „Letzte Generation“ auf Stassenkreuzungen kleben. Die Frage: „Wie begegnet Österreich dem Klimwandel und seinen Herausforderungen?“ wird mit anderen Mitteln gestellt.

Einige Amtsinhabende und Medienverantwortliche versuchen die Fragestellenden zu kriminalisieren.

Auch in Wien ist 2023 tägliches Fragen geplant

Auf den Versuch hin Menschen die sich auf Strassen festkleben wegen „Fahrlässiger Tötung“ zu kriminalisieren, antwortete der Bundesrettungskommandant des Österreichischen Roten Kreuzes Gerry Foitik am 12.1.2023: „Werte Politiker:innen, instrumentalisieren Sie uns & medizinische Notfälle bitte nicht weiter für die Kriminalisierung jener, die für einen starken Klimaschutz einstehen und dafür Bestimmungen der StVO verletzen. Ihre Antwort sollte Dialog und Diskurs sein.“ „Wir werden oft von Staus oder rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer:innen gebremst, das sind wir gewohnt und verlangen deshalb auch nicht gleich Gefängnisstrafen für die Verursacher:innen; nicht einmal im Affekt. Danke

Wenn dem Federal Chancellor der Republic of Austria nicht mehr einfällt als im Sommer 2022, müssen andere Menschen aktiv werden.

Es tut mir leid, dass dieser Beitrag nicht nur / aber auch optimistisch ist. Leider ist er mir etwas ins politische gerutscht. Aber das liess sich bei dem Umgang der Politiker:innen mit wichtigen aktuellen Fragestellungen nicht vermeiden.

Bitte informieren Sie sich über die Positionen der Menschen, die nachdrücklich Fragen stellen, direkt bei ihnen:

https://tyreextinguishers.com

https://letztegeneration.at/

https://www.last-generation.org

https://extinctionrebellion.de/