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bild und kommentar: nikkolo feuermacher 2022

Aloka Vihara, das Waldkloster in Kalifornien / USA, mit dem wir über Jahre in Kontakt waren, wird aufhören zu existieren. Es wird dort keine Veranstaltungen mehr geben und auch keine Gemeinschaft. (Hier die Nachricht der Nonnen in ihren eigenen Worten auf Englisch).

Es ist zu einfach Waldbrände und Klimawandel dafür verantwortlich zu machen, das es das Waldkloster nicht mehr gibt; denn beide hätten auch Gründe dafür sein können, dass die buddhistische Gemeinschaft dort wächst. Sie ist nicht so gewachsen wie sie es gebraucht hätte. Die – oft vom buddhistischen Patriarchat heftig angegriffenen Nonnen – gehen einzeln ihre Wege weiter.

Was mir dieses Ende zeigt: es wird nicht der erste und nicht der letzte Sammlungs- und Zufluchstort sein, der aktuell verschwindet. Ein Happy-End ist nur in amerikanischen Filmen zuverlässig (damit der Film viel Geld einspielt). Türen gehen auf und zu.

Der Wald wächst nach“ schreibt Nico im Kommentar auf Bélas Beitrag aus Guatemala 2. Um den Wald mache ICH mir dabei gar keine Sorgen. Nach meinem Wissensstand kann sich ein Regenwald in ca. 950 Jahren regenerieren (Luc Jaquet, „Das Geheimnis der Bäume„, 2014). Sorgen mache ich mir um die Menschen, die keine Zeit haben um 950 Jahre zu warten, oder gar keine rechte Lust darauf.

Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich / Schweiz errechnet aktuell, dass „die welt­wei­te Auf­fors­tung von Wäl­dern auf ei­ner Flä­che von 0,9 Mil­li­ar­den Hekt­ar mög­lich ist und so immerhin noch zwei Drit­tel der vom Men­schen ver­ur­sach­ten CO2-​Emissionen aufgenommen werden könnten [Zitat grammatikalisch verändert wiedergegeben]“.

Der seit Mai 2022 in Ungarn wieder allein herrschende Viktor Orban erlaubt JETZT das Roden von Bäumen selbst in Naturschutzgebieten durch Änderung des Natur- und des Waldschutzgesetzes.

Ich selbst war vor einigen Tagen bei einer Veranstaltung in Tirol / Österreich, in der der Bundeskanzler / Österreich einem Saal voller kritischer, fragender, junger Menschen zurief: „Lassen Sie uns arbeiten!“ So war das Ende seines Auftritts. Keine Antwort zu Klimawandel, Krieg, Inflation. Natürlich will er ungestört weiterarbeiten. Damit hat er Jahre lang sein Geld verdient und seine Position erreicht. Auch in dieser Veranstaltung ist eine Tür zugegangen. Manche Menschen haben gute Gründe um nicht ins Gespräch zu kommen. Andere ziehen einfach weiter.